Suche

Erweiterte Literatursuche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Detailanzeige

Titel
Integration oder Separation von Schülerinnen und Schülern mit Lern- und/oder Verhaltensauffälligkeiten: Welche Konse­quenzen hat dies für die Lehrpersonen?
Autoren
OriginalveröffentlichungBeiträge zur Lehrerbildung 30 (2012) 3, S. 328-348 ZDB
Dokument  (200 KB)
Lizenz des Dokumentes Deutsches Urheberrecht
Schlagwörter (Deutsch)
Teildisziplin
DokumentartAufsatz (Zeitschrift)
ISSN0259-353X; 0259353X
SpracheDeutsch
Erscheinungsjahr
BegutachtungsstatusPeer-Review
Abstract (Deutsch):Verschiedenste Forschungsprojekte haben gezeigt, dass die Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bildungsbedarf in eine Regeklasse mehr Vorteile bringt als deren Separation. Allerdings wehrt sich ein grosser Teil der Regelklassenlehrpersonen gegen eine solche Integration. Wie ist nun mit den gegensätzlichen Auffassungen von Forschenden und Lehrpersonen umzugehen? Der entscheidende Faktor scheint das Risiko des Ausgebranntseins oder des Burnouts der Lehrkräfte zu sein. Unsere Studie, aus der wir in diesem Beitrag einige Resultate präsentieren, zeigt nämlich in der Tat, dass Lehrkräfte, die ausschliesslich Schülerinnen und Schüler mit schulischen Schwierigkeiten unterrichten, im Vergleich zu Kolleginnen und Kollegen in Regelklassen vermehrt ein Risiko tragen, an einem Burnout zu erkranken, und überdies negativere Einstellungen zur sozialen Unterstützung haben, die ihnen laut ihrer Einschätzung zukommt. Auch zeigt sich, dass Regelklassenlehrpersonen, die der Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bildungsbedarf offen gegenüberstehen, gefährdeter sind, an einem Burnout zu erkranken, und mit den Unterstützungsmassnahmen weniger zufrieden sind als diejenigen Lehrkräfte, welche eine Separation bevorzugen. Die Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bildungsbedarf scheint deshalb ein Risikofaktor für Erschöpfung der Lehrkräfte zu sein und eine die Separation bevorzugende Einstellung kann demnach als Verteidigungsmechanismus gesehen werden, der es den Lehrkräften ermöglicht, sich gegen die berufliche Belastung, das Burnout, zu wehren. Dies ist aber mit dem Risiko verbunden, dass Schülerinnen und Schüler mit Schulschwierigkeiten benachteiligt werden. Die Herausforderung besteht demnach darin, Schutzfaktoren zu entwickeln, welche die Erschöpfungsgefährdung der Lehrpersonen kompensieren. Die soziale Unterstützung, d.h. die Hilfe, welche eine Lehrkraft in beruflich komplexen Situationen in Anspruch nehmen kann, ist dabei ein wesentlicher Schutzfaktor. Es ist jedoch notwendig, die soziale Unterstützung im Hinblick auf Anwendungen und Herausforderungen genauer zu erforschen mit dem Ziel, den politischen Willen zur vermehrten schulischen Integration so zu gestalten, dass er den Schülerinnen und Schülern zugutekommt, ohne dabei die Lehrpersonen einer Krankheitsgefahr auszusetzen.
Abstract (Französisch):De nombreuses recherches ont permis de démontrer que l’inclusion en classe régulière d’élèves présentant des besoins particuliers offre plus d’avantages que leur exclusion. Cependant, une partie importante des enseignants de classe régulière s’oppose à l’inclusion. Comment prendre en compte cette opposition entre chercheurs et enseignants ? Le facteur déterminant semble être le risque d’épuisement professionnel ou burnout des enseignants. Notre étude, dont nous présentons ici certains résultats, montre en effet que les enseignants intervenant exclusivement auprès d’élèves en difficulté comparés aux enseignants de classe régulière sont plus à risque d’épuisement professionnel et sont plus négatifs quant au soutien social dont ils pensent bénéficier. De même les enseignants de classe régulière favorables à l’inclusion d’élèves ayant des besoins particuliers sont plus à risque d’épuisement et sont moins satisfaits du soutien reçu que des enseignants qui sont favorables à leur exclusion. La prise en charge d’élèves ayant des besoins particuliers semble donc être un facteur de risque d’épuisement et l’exclusion peut alors constituer un mécanisme de défense permettant à l’enseignante de se protéger mais avec le risque de prétériter les élèves en difficulté. L’enjeu est alors de développer des facteurs de protection compensant l’exposition des enseignants à l’épuisement professionnel. Le soutien social, c’est-à-dire l’aide que l’enseignante peut recevoir dans des situations professionnelles complexes est un facteur de protection essentiel. Cependant, il convient de mieux l’investiguer quant à ses applications et ses enjeux dans le but de viser une politique plus inclusive qui favorise les élèves sans pour autant mettre les enseignants en danger.
weitere Beiträge dieser Zeitschrift
Statistik
Prüfsummen
Eintrag erfolgte am04.05.2017
QuellenangabeDoudin, Pierre-André; Curchod-Ruedi, Denise; Baumberger, Bernard: Integration oder Separation von Schülerinnen und Schülern mit Lern- und/oder Verhaltensauffälligkeiten: Welche Konse­quenzen hat dies für die Lehrpersonen? - In: Beiträge zur Lehrerbildung 30 (2012) 3, S. 328-348 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-138220 - DOI: 10.25656/01:13822
Dateien exportieren

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen