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Title
"Hamdi hat hier gewütet & da gewühlt". Perspektiven deutscher Forschungsreisender auf die Anfänge der osmanischen Archäologie, 1881–1892
Author
SourceLohmann, Ingrid [Hrsg.]; Böttcher, Julika [Hrsg.]: Türken- und Türkeibilder im 19. und 20. Jahrhundert. Pädagogik, Bildungspolitik, Kulturtransfer. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2021, S. 249-274. - (Wie die Türken in unsere Köpfe kamen. Eine deutsche Bildungsgeschichte; 1)
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Keywords (German)
sub-discipline
Document typeArticle (from a serial)
ISBN978-3-7815-2436-1; 978-3-7815-5874-8; 9783781524361; 9783781558748
LanguageGerman
Year of creation
review statusPeer-Reviewed
Abstract (German):Im ausgehenden 19. Jahrhundert verstärkte das Deutsche Reich seine wirtschaftliche, militärische und kulturelle Aktivität im Osmanischen Reich. Seine Hegemonialbestrebungen versuchte Berlin auch auf dem Gebiet der Archäologie zu demonstrieren und entwickelte sich rasch zu einem globalen Akteur. Neben der Förderung von Forschungsreisen und Ausgrabungen stand insbesondere der Erwerb antiker Objekte im Fokus. Doch nach der Ernennung Osman Hamdi Beys 1881 zum Direktor des Istanbuler Müze-i Hümayun (Imperiales Museum) versuchte das Osmanische Reich, den Einfluss ausländischer Archäologen auf dem Territorium der Hohen Pforte zu minimieren, um ferner auch selbst bedeutende archäologische Objekte zu sammeln, in Istanbul zu zentralisieren und die Souveränität, insbesondere bezüglich der Regularien zum Schutz der Altertümer sowie der Kontrolle über ihre Ausfuhr, zu wahren. Das Sammeln und Ausstellen von Altertümern in Museen hatte sich in Europa zu einer Allegorie für kulturelle Dominanz und Superiorität, also zu einem elementaren Bestandteil einer sich als zivilisiert definierenden, modernen Nation entwickelt. In der Folge führte die internationale Rivalität um prestigeträchtige Objekte zu einem scramble for objects, der vor allem auch auf dem Territorium des Osmanischen Reichs ausgetragen wurde. Im Zuge der mit den Tanzimat (Neuordnungen) initiierten Modernisierungsmaßnahmen versuchte die Hohe Pforte, sich durch den Aufbau eines Museums und der Partizipation an der Sammlung und Ausstellung prestigeträchtiger Funde als modernes und zivilisiertes Imperium zu stilisieren. Vor dem Hintergrund des internationalen Wettstreits um Besitz und Translokation antiker Objekte fokussiert der Beitrag die Wiederentdeckung der antiken Stätte auf dem Nemrud Dağı, die darauffolgenden deutschen und osmanischen Expeditionen zum Fundplatz sowie die Intentionen und Zielsetzungen der Reisenden. Hervorgehoben werden auch die aus Publikationen und persönlichen Schreiben ersichtlich werdenden Reaktionen deutscher Forschungsreisender auf das Auftreten eines osmanischen Akteurs im Wettstreit der Archäologen. Im Kontext der Initiation der osmanischen Archäologie werden die Zielsetzungen Osman Hamdi Beys in der Phase der Etablierung des Müzei Hümayun skizziert. (DIPF/Orig.)
is part of:Türken- und Türkeibilder im 19. und 20. Jahrhundert. Pädagogik, Bildungspolitik, Kulturtransfer
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Date of publication07.04.2021
CitationWillert, Sebastian: "Hamdi hat hier gewütet & da gewühlt". Perspektiven deutscher Forschungsreisender auf die Anfänge der osmanischen Archäologie, 1881–1892 - In: Lohmann, Ingrid [Hrsg.]; Böttcher, Julika [Hrsg.]: Türken- und Türkeibilder im 19. und 20. Jahrhundert. Pädagogik, Bildungspolitik, Kulturtransfer. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2021, S. 249-274. - (Wie die Türken in unsere Köpfe kamen. Eine deutsche Bildungsgeschichte; 1) - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-219398 - DOI: 10.25656/01:21939; 10.35468/5874-11
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