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Titel
Telos und Erzählung. Zur Konstruktion des Bildungsgangs in den autobiographischen "Bekenntnissen" von Augustinus und Rousseau
Autor
OriginalveröffentlichungZeitschrift für Erziehungswissenschaft 2 (1999) 3, S. 343-359 ZDB
Dokument  (1.393 KB)
Lizenz des Dokumentes Deutsches Urheberrecht
Schlagwörter (Deutsch)
Teildisziplin
DokumentartAufsatz (Zeitschrift)
ISSN1434-663x; 1434663x
SpracheDeutsch
Erscheinungsjahr
BegutachtungsstatusPeer-Review
Abstract (Deutsch):Die vorliegende Studie fragt im Kontext pädagogischer Autobiographieforschung nach den Bedingungen der Möglichkeit einer Konstitution des Ichs und ihren Gestaltungs- und Darstellungsformen in der Moderne. Als exemplarischer Beleg für die Gattung der Autobiographie werden Rousseaus "Les Confessions" und Augustinus' "Confessionum libri XIII" herangezogen. Jede Frage danach, wie die Konstitution des Ichs gedacht werden könne, steht vor der Schwierigkeit, entweder ein Ich immer schon voraussetzen zu müssen, ohne dessen Gewordensein erläutern zu können oder aber ein Ich immer schon mit seinem jeweiligen Gewordensein zu identifizieren und d.h. dessen selbstbezügliche Struktur preiszugeben. Die Antwort Augustinus lautet: Erfahrungen oder auch Stadien von Entwicklung sind unabweisbar,können material differieren, bleiben systematisch aber immer auf ein gleiches Telos (Gott) bezogen. Die formallogische (und ontologisch gedeutete) Notwendigkeit dieser Annahme löst einerseits das Problem, woran außer sich selbst das Ich sich orientieren kann, um sich erkennen zu können; andererseits löst sie das Problem, Kontingenz als zugleich akzeptabel wie überwindbar zu verarbeiten. Daher wird die Autobiographie des Augustinus zum Exemplum einer begrifflichen Erkenntnis. Diese Lösung erlaubt es Augustinus zugleich, die im Bildungsprozeß befindliche Person in ihrer Eigentätigkeit anzuerkennen und Bildung an der regulativen Idee von Wahrheit auszurichten. Bei Rousseau hingegen entsteht das Ich im Dialog mit sich selbst; die Idee des Telos ist durch die Idee der Differenz ersetzt. Das Menschsein selbst fungiert als vorauszusetzende (abstrakte) Allgemeinheit. Daher kann der Text Rousseaus theoretisch nie eingeholt werden, er muß von Rousseau selbst erzählt werden, um dem Hörer eine analoge, reflexive Bedeutungserschließung für sein eigenes Leben zu ermöglichen. (DIPF/Orig.)
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Eintrag erfolgte am07.10.2011
QuellenangabeLadenthin, Volker: Telos und Erzählung. Zur Konstruktion des Bildungsgangs in den autobiographischen "Bekenntnissen" von Augustinus und Rousseau - In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2 (1999) 3, S. 343-359 - URN: urn:nbn:de:0111-opus-45260 - DOI: 10.25656/01:4526
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