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Originaltitel
Verhaltenshemmung und Emotionsregulation in einer Go-/Nogo-Aufgabe bei Jungen mit ADHS
ParalleltitelBehavioural inhibition and emotion regulation among boys with ADHD during a go-/nogo-task
Autoren
OriginalveröffentlichungPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 55 (2006) 5, S. 328-349 ZDB
Dokument  (538 KB)
Lizenz des Dokumentes Deutsches Urheberrecht
Schlagwörter (Deutsch)
Teildisziplin
DokumentartAufsatz (Zeitschrift)
ISSN0032-7034; 00327034
SpracheDeutsch
Erscheinungsjahr
BegutachtungsstatusPeer-Review
Abstract (Deutsch):In der Literatur wird diskutiert, ob das Defizit in der Verhaltenshemmung bei Kindern mit ADHS auf eine Störung in der exekutiven Funktion zurückzuführen ist oder ob Störungen in motivationalen Prozessen zu diesem Defizit führen. Befunde experimenteller Versuchsanordnungen zu neuropsychologischen und physiologischen Kennwerten sind jedoch bislang inkonsistent (vgl. Nigg 2001). Die Verbindung von Verhaltenshemmung und Emotionsregulation bei ADHS wird von Barkley (1997) postuliert, ist allerdings noch wenig untersucht. Erste Studien weisen allerdings auf eine beeinträchtigte Emotionsregulation bei ADHS hin (u. a. Braaten u. Rosén 2000). In der vorliegenden Studie sollten die experimentellen Befunde zu einem exekutiven und/oder motivationalen inhibitorischen Defizit und Beeinträchtigungen in der Emotionsregulation mit einer neu entwickelten Untersuchungsanordnung überprüft werden. Es wurden 19 Jungen mit ADHS und 19 Gesunde zweier Altersgruppen (8–10 und 11–12 Jahre) mit einem dreifaktoriellen Versuchsplan mit Messwiederholung untersucht. In einem modifizierten Go-/Nogo-Test aus der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (Zimmermann u. Fimm 1994) wurden fünf experimentelle Bedingungen realisiert: Neutral, Feedback, Belohnung, Bestrafung und Lohn/Strafe. Neben den Leistungsparametern (Fehlreaktionen, Auslassungen, gültige Reaktionszeiten und die intraindividuelle Standardabweichung der Reaktionszeiten) wurden das emotionale Befinden und die Stressverarbeitung erfasst. Die Jungen mit ADHS zeigten eine verminderte Verhaltenshemmung und Aufmerksamkeit unabhängig von der Bedingung der Go-/Nogo-Aufgabe. Die jüngeren Kinder mit ADHS zeigten eine höhere Variabilität in der Reaktionszeit als die älteren. Daneben fühlten sich alle Jungen mit ADHS signifikant stärker herausgefordert und gaben mehr gedankliche Weiterbeschäftigung aber auch Situationskontrolle an. Zudem verbesserte sich die Verhaltenshemmung aller Kinder durch Feedback und es deutete sich an, dass insbesondere die Emotionsregulation jüngerer Kinder mit ADHS beeinträchtigt zu sein scheint. Somit wird ein grundlagenbezogener Beitrag zur Frage nach einem exekutiven und/oder motivationalen Defizit der Verhaltenshemmung geleistet. Die Befunde weisen aber auch auf die Bedeutung der Emotionsregulation für die Therapie von ADHS hin.(DIPF/Orig.)
Abstract (Englisch):Current literature suggests an executive and/or motivational deficit to explain the deficit in behavioural inhibition of children with attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD). However, results of neuropsychological and psycho-physiological studies are inconsistent (Nigg 2001). Although in his earlier work in 1997 Barkley postulated an association between behavioural inhibition and emotion regulation, this subject has been widely neglected so far. First studies suggest an impaired emotion regulation of children with ADHD (e. g. Braaten a. Rosén 2000). The present study was aimed to scrutinize the results of experimental studies on an executive and/or motivational deficit in response inhibition and impairments in emotion regulation with a newly developed go-/nogo-task. A three factorial design (group x age x condition) with repeated measurements on the last factor was used to examine differences between 19 boys with ADHD and 19 male normal controls of two age groups (8-10 years old and 11–12 years old). A go-/nogo-task modified from the Testbattery for Attentional Performance (Zimmermann a. Fimm 1994) with five conditions was administered: neutral, feedback, reward only, response cost only, reward, and response cost. Apart from performance (commissions, omissions, reaction time, and its variability) emotional well-being and coping were recorded. Boys with ADHD showed a deficit in behavioural inhibition as well as reduced attention independent of condition. Young children with ADHD showed a higher reaction time variability than older ADHD-children. Additionally, all boys with ADHD reported increased challenge and more rumination but also enhanced situation control. Finally, response inhibition of all children was improved by feedback. First hints were given that especially the emotion regulation of the younger ADHD children seemed to be impaired. Thus, the study contributes to the fundamental discussion on an executive or motivational deficit in behavioural inhibition. But the results also draw attention to the importance of emotion regulation for the development of effective treatments of ADHD.(DIPF/Orig.)
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Prüfsummen
Eintrag erfolgte am12.04.2010
QuellenangabeDesman, Christiane; Schneider, Andrea; Ziegler-Kirbach, Eckhard; Petermann, Franz; Mohr, Beate; Hampel, Petra: Verhaltenshemmung und Emotionsregulation in einer Go-/Nogo-Aufgabe bei Jungen mit ADHS - In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 55 (2006) 5, S. 328-349 - URN: urn:nbn:de:0111-opus-9736 - DOI: 10.25656/01:973
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