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Titel
Desubalternisierung und Dekolonisierung. Rethinking Gramsci
Autor
OriginalveröffentlichungCastro Varela, María do Mar [Hrsg.]; Khakpour, Natascha [Hrsg.]; Niggemann, Jan [Hrsg.]: Hegemonie bilden. Pädagogische Anschlüsse an Antonio Gramsci. Weinheim, Basel : Beltz Juventa 2023, S. 50-63
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Schlagwörter (Deutsch)
Teildisziplin
DokumentartAufsatz (Sammelwerk)
ISBN978-3-7799-5372-2; 978-3-7799-6073-7 ; 9783779953722; 9783779960737
SpracheDeutsch
Erscheinungsjahr
Begutachtungsstatus(Verlags-)Lektorat
Abstract (Deutsch):Eine der Schlüsselprobleme kritischer Gesellschaftstheorie ist die Frage, warum nichthegemoniale Gruppen ihrer eigenen Unterdrückung zustimmen. Auf Antonio Gramsci rekurrierend bietet die postkoloniale Denkerin Gayatri Chakravorty Spivak einen aufschlussreichen Einblick in die ideologische Subjektkonstitution der Subalternen, die ihre eigene Unterwerfung als quasi unentrinnbares Schicksal annehmen. Es fehlt den Subalternen gewissermaßen das Verständnis ihrer selbst als Träger:innen politischer Rechte. Sie akzeptieren ihre politische und ökonomische Marginalisierung als normal und gerechtfertigt. Ähnlich wie Gramsci argumentiert auch Spivak, dass diese ideologische Subjektkonstitution nur durch pädagogische Intervention aufgehoben werden kann. Es muss als ein großes Verdienst Spivaks angesehen werden, dass sie einen Perspektivenwechsel vom universellen westlichen ethischen Subjekt als Grundlage kritischer Gesellschaftstheorie zur Handlungsmacht der weiblichen Subalternen als Ort der Veränderung anbietet. Die subalterne Frau*, die das Zentrum ihrer Analysen bildet, beschreibt sie dabei als doppelt verletzlich, einerseits durch ökonomische Ausbeutung als Folge des Imperialismus und anderseits durch die erzwungene Unterordnung als Teil des patriarchalen Systems. Für Spivak ist der Kampf gegen Ausbeutung innerhalb von Dekolonisierungsprozessen unvollendet ohne den Kampf gegen zwanghafte Formen von Subjektivierung. Ziel müsste die "Neuordnung von Begehren" auf beiden Seiten der Postkolonialität sein (siehe Castro Varela/Dhawan 2020, S. 222), wenn auch zweifelsfrei die konkreten Konsequenzen sich unterscheiden. Wenn es auf der einen Seite darum gehe, subalterne Räume aufzulösen, müsse es in den Metropolen um eine Intervention in die imperialistische Subjektformation gehen. (DIPF/Orig.)
Beitrag in:Hegemonie bilden. Pädagogische Anschlüsse an Antonio Gramsci
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Eintrag erfolgte am18.11.2025
QuellenangabeDhawan, Nikita: Desubalternisierung und Dekolonisierung. Rethinking Gramsci - In: Castro Varela, María do Mar [Hrsg.]; Khakpour, Natascha [Hrsg.]; Niggemann, Jan [Hrsg.]: Hegemonie bilden. Pädagogische Anschlüsse an Antonio Gramsci. Weinheim, Basel : Beltz Juventa 2023, S. 50-63 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-331835 - DOI: 10.25656/01:33183
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