Informationen zu Open Access und peDOCS
[Die Ausführungen beschränken sich auf das deutsche Urheberrecht und schließen damit nur in Deutschland abgeschlossene Verträge ein. Den Publikationen in ausländischen Medien liegen nach dem Territorialprinzip die landesspezifischen Rechtsordnungen zugrunde.]
Was ist Open Access?
Open Access schafft freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Internet und Zugriff auf qualifizierte Publikationen, die verlässlich und dauerhaft gespeichert sind. Open Access im Sinne der "Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen" erfordert die unbedingte Wahrung der Urheberrechte, d.h. auch die korrekte Kennzeichnung der Urheberschaft. Open-Access-Publikationen sollten "in einem Standardformat in mindestens einem Online-Archiv [...] veröffentlicht werden, das geeignete Standards (wie Open-Archive-Regeln) verwendet und von [...] etablierten Organisationen in dem Bestreben betrieben und gepflegt wird, den offenen Zugang, die uneingeschränkte Verbreitung, die Interoperabilität und die langfristige Archivierung zu ermöglichen". Der Erfolg von Open Access für die Wissenschaft hängt in entscheidendem Maße auch davon ab, dass Prozesse zur Evaluierung von Open-Access-Veröffentlichungen entwickelt werden, um Standards wissenschaftlicher Qualität und guter wissenschaftlicher Praxis zu erhalten. Mehr zu Open Access finden Sie auf den Seiten open-access.network des gleichnamigen Projekts.
Warum Open Access?
Publizieren nach den Regeln des Open Access garantiert den Urheber*innen die Rechte an ihrem geistigen Eigentum, verkürzt Publikationswege, ermöglicht schnellen und flexiblen Zugang, bietet höhere Sichtbarkeit und damit größere Zitierhäufigkeit, ermöglicht die Einbindung digitaler Dokumente und Objekte und unterstützt die nachhaltige Archivierung elektronischer Publikationen.
Finanzierung von Open-Access-Publikationen
Stellt eine Autorin bzw. ein Autor ein Dokument auf einem institutionellen oder disziplinären Dokumentenserver bereit, fallen keine Kosten für sie bzw. ihn an. Mit der Meldung an die Publikationsdatenbank und der schriftlichen Übertragung der einfachen Nutzungsrechte an den Betreiber des Repositoriums gelangen die Beiträge automatisch in die entsprechenden Datenbanken.
Anders sieht es bei einem Teil der Open-Access-Zeitschriften aus, die die Finanzierung vom Nutzer auf den Autoren bzw. die Autorin übertragen. Gleichwohl finanzieren sich laut einer Studie der Kaufmann-Wills-Group nicht einmal die Hälfte der Open-Access-Journale über Autorengebühren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in einem Open-Access-Journal publizieren möchten, sollten vorab die Finanzierungsform und die Höhe der Publikationsgebühren eruieren. Dabei hilft meist ein Blick auf die Webseite der Zeitschriften. Eine Übersicht über Open-Access-Journale gibt das DOAJ (Directory of Open Access Journals) oder die EZB (Elektronische Zeitschriftenbibliothek).
Möglichkeiten der Refinanzierung von Autorengebühren
Manche Open-Access-Verlage bieten bspw. eine institutionelle Mitgliedschaft an. Bibliotheken zahlen für diese Mitgliedschaft eine jährliche Gebühr und ermöglichen so den Angehörigen der eigenen Institution, innerhalb eines Jahres kostenlos oder zu einer reduzierten Gebühr in der jeweiligen Zeitschrift zu veröffentlichen. Ansprechpartner für Autorinnen und Autoren sind in diesem Fall die Bibliotheken.
Einige Förderorganisationen übernehmen neben der Forschungsfinanzierung auch die Publikationskosten. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft können Fördergeldempfänger eine Publikationspauschale beantragen, die über den geförderten Zeitraum angesammelt werden kann. Auch die Volkswagen-Stiftung übernimmt Publikationskosten der von ihr geförderten Projekte und schließt Open-Access-Veröffentlichungen explizit mit ein.
Hier lohnt sich ein Blick in die Förderrichtlinien der Förderorganisationen oder die direkte Nachfrage.
Open Access auf Dokumentenservern
Auf Repositorien können alle in sich eigenständigen Volltexte (Sammelwerksbeiträge mit eigenem Autor/eigener Autorin, Zeitschriftenaufsätze und Monographien) Open Access veröffentlicht werden.
Während institutionelle Repositorien und Universitätsverlage in der Regel nur Mitgliedern der eigenen Hochschule das Publizieren ermöglichen, ist die Veröffentlichung auf entsprechenden disziplinären Dokumentenservern einrichtungsunabhängig.